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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 31

1877 - Essen : Bädeker
31 Iv. Der Mensch und die Hausthiere. Die meisten Hausthiere gewähren uns Menschen gar vielen Ilutzen. Sie geben uns Speise und Trank. Von ihnen erhalten wir Stoffe zur Kleidung und zu nützlichen Hausgeräthen. Einige, ä- V. der Kanarienvogel, dienen uns durch ihren Gesang zum Ver- gnügen. Der liebe Gott hat die Hausthiere zu unserm Nutzer: und Vergnügen erschaffen. Deßwegen haben wir Menschen die Pflicht, für ihre Nahrung und Wohnung zu sorgen und sie freundlich zu behandeln, ^ir dürfen sie nicht über ihre Kräfte anstrengen. Das müssen Menschen sein, welche die Hausthiere quälen. ,,Oer Gerechte sorgt auch für sein Vieh: aber das der Gottlosen ist grausam.“ (Spr. Sal. 12, 10.) 1 Der Kuhhirt. Ein Knabe weidete eine Kuh auf einem Grasplatze neben einem Garten. Als er nun in die Höhe sah nach einem Kirschbaume, ^merkte er, daß einige reife Kirschen auf demselben hingen; die glänzten ihm röthlich entgegen, und er bekam große Lust, sie zu pflücken. Da ließ er das Thier allein, und kletterte auf den Baum. Die Kuh aber, da sie den Hirten nicht sah, ging davon, brach durch die Hecke in den Garten und fraß Blumen und Kräuter nach ltzrer Lust; anderes zertrat sie mit den Füßen. — Als der Knabe dies sah, wurde er sehr böse, sprang von dem Baume auf die Erde, M hin, ergriff die Kuh und schlug sie sehr hart. Da trat der Vater, der alles gesehen hatte, zu dem Knaben, sah ihn ernst an und sprach: »Wer hat solche Schläge verdient: du oder das Thier, welches nicht weiß, was recht oder unrecht ist? Bist du nicht auch deinem Gelüste gefolgt, wie das Thier, das du hüten solltest? Und nun bestrafst du es so hart und vergissest deine eigene Schuld?! — Da schämte sich der Knabe und erröthete vor dem Vater. 2. Die Kuh, das Pferd, das Schaf und der Hund. Eine Kuh, ein Pferd und ein Schaf standen auf einer Weide Zusammen und stritten unter einander, welches dem Menschen nütz- licher sei. Die Kuh sprach: Von mir hat er die süße Milch, den wohlschmeckenden Käse und die fette Butter. — Das Pferd: Ich Liehe den schweren Wagen des Herrn und eile mit leichtem Schritt dahin und trage den Reiter mit Windes Eile. — Das Schaf: 2ch gehe nackt und bloß, damit mein Herr bekleidet sei. — Da kam der Hund zu ihnen. Den blickten sie aber verächtlich von der Seite an, als wäre er ein gar unnützes Thier. Aber der Herr folgte alsbald hinten nach, rief dem Hunde im freundlichsten ^one, streichelte und liebkoste ihn. Da dies die Kuh und ihre

2. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 89

1877 - Essen : Bädeker
— 89 - Achsen aber nicht im Felde und Garten, sondern in Wäldern und diesen und auf Schutthaufen. Einige Kräuter wachsen so zahlreich zwischen den angebauten Pflanzen, daß sie diesen schädlich sind. Sie muffen ausgerottet werden und machen dadurch dem Ackersmann viele Last. Diese lästigen Kräuter sind: Die Quecke, die Distel, der Hederich u. s. w. Sie heißen Unkraut. Im Sommer reift das Getreide. Wenn cs reif ist, wird es mit der Sichel abgemähet oder mit der Sense abgeschnitten, und der Bauer fährt es nach Hause in seine Scheune. Im Herbste werden die Kartoffeln ausgemacht und in den Keller gebracht. Hat der Landmann nun alle Feldfrüchte glücklich in Scheune und Keller gebracht, so vergißt kr auch nicht, dem lieben Gott, der dem Felde zur rechten Zeit Regen Und Sonnenschein gab, für diesen reichen Segen zu danken. Er feiert alsdann das Erntefest. Nun ist das Feld nicht mehr so schön als im Sommer. Es ist kahl und todt, und der rauhe Wind weht über die Stoppeln. Hier und da nur pflügt ein Bauer oder säet Roggen und Weizen für das künftige Jahr. Iv. per Mensch und das Feld. Viele Menschen, besonders die Bewohner der Städte: die Kauf- leute, Handwerker u. s. w., besitzen gewöhnlich kein Stück Feld, und können sich also die zu ihrer Nahrung und Kleidung nöthigen Pflanzen und Feldfrüchte nicht selbst ziehen. Deßwegen bringt der Ackersmann kctg Getreide und viele andere Feld-Erzeugnisse, welche er zu seiner eigenen Haushaltung nicht gebraucht, nach der Stadt. Hier kaufen die Bewohner der Stadt ihm dieselben ab, und für das gelöste Geld kauft sich der Landmann bei den Schmieden und anderen Handwerkern allerlei Acker- und Hausgeräthe, so wie bei den Krämern verschiedene Waaren ein, welche er zur Nahrung und Kleidung nicht entbehren kann. Wenn im Sommer schlechte Witterung das Gedeihen der Feld- früchte hindert, oder Hagelschlag die Ernte zerstört, so sieht es traurig im Felde aus. Dann entsteht Theuerung und die Menschen kommen in Noth. Gerathen aber die Feldfrüchte gut, so freut sich der Mensch beim Anblick dieses reichen Segens. Alle Menschen haben dann zu leben. Sie können ruhig d'e^m Winter entgegen sehen und danken Gott für Alles, was er ihnen auf dem Felde so reichlich wachsen ließ. Das Feld ist also für die Menschen eine sehr große wohlthat. Wenn Kinder in das Feld gehen, um da zu arbeiten oder zu spielen und sich zu freuen, so dürfen sie nicht über die besäeten und bepflanzten Äcker laufen. Sie dürfen keine Ähren abpflücken und

3. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 90

1877 - Essen : Bädeker
90 überhaupt keine Feldfrüchte verderben. Das müssen Löse Kinder sein, die im Felde aus Muthwillen Schaden anrichten, die Gaben Gottes verderben, statt ihm dafür zu danken. 1. Das Brod. Es war ein heißer Sommer. Tag für Tag stieg die Sonne am wolkenlosen Himmel empor. Die Bächlein versiegten; die Flüsse schlichen kümmerlich im seichten Bette dahin; die Blumen am Ufer hingen traurig ihre Blüthenköpfchen, und die Kornähren im Felde schmachteten nach kühler Labung. Der Landmann aber ging kummervoll durch die bleichenden Saaten und flehete, gen Himmel blickend, also: „Siehe, lieber Gott, ich habe gethan, was ich thun konnte, habe im Frühjahr gepflügt und gesäet und die keimende Saat gehütet, und mit aller Sorgfalt. Du hast sie bewahret vor bösen Wettern, und die Menschen freuten sich der gesegneten Fluren- Sei du uns nun auch ferner gnädig. Unser täglich Brod gieb uns heute!" Das hörte der liebe Gott und erbarmte sich der bekümmerten Menschheit. Bald thürmtcn schwere Wolken sich auf, und ein erquickender Regen tränkte die Flur. Da wurden die Menschen wieder froh. Die Blumen hoben ihre Häupter; das Korn rauschte in goldenen Wogen, und fröhlich plätscherten die Gewässer in ihren Ufern. Bald klang die Sense des Schnitters und das Lied der Schnitterinnen durch das Feld. Kornbeladene Wagen schwankten heim. Dann ertönte der Drescherschlag auf der Tenne, und die Ernte war noch kaum beendet, so brachte der Müller schon schönes weißes Mehl ins Haus. Das wurde gesäuert, geknetet und zum Bäcker geschickt, und den andern Tag erhielt das Büblein, das hungernd aus der Schule kam, ein großes Stück vom neuen Brode. Die Mutter aber faltete die Hände und betete: „Aller Augen warten auf dich, o Herr, und du giebst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du thust deine milde Hand auf und segnest Alles, was lebt, mit Wohlgefallen." 2. Die Ernte. Der liebe Gott mit milder Hand bedeckt mit Segen rings das Land; schon steht die Saat in voller Pracht, ein Zeuge seiner Güt' und Macht. Nun ernte, Mensch, was du gesä't, sei froh und sprich ein fromm Gebet, und gieb von dem, was dir verlieh'», auch deinen armen Brüdern hin. So streust du neue Saaten aus, und ew'ger Segen blüht daraus; dann wird dein Herz voll Sonneiisch»iu, ein Erntefest dein Leben sein. 3. Räthsel. Vom Felde kommts in die Scheune, vom Flegel dann zwischen zwei Steine, aus dem Wasser endlich in große Gluth, dem Hungrigen schmeckt es all'zeit gut.

4. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 62

1877 - Essen : Bädeker
M — 62 - 4. Der Marktplatz. Nein, unrein, angenehm, beseht, angefüllt, leer, schattig, groß, klein, viereckig, breiecftg, eben, bepflanzt. Das Reine, dre Reinlichkeit u. s. w. Die Reinlichkeit des Marktplatzes u. s. W. Der Marktplatz ist rein, eben und angenehm. U. s. w. Der reine, ebene und angenehme Marktplatz ist besetzt. Die reinen, ebenen und angenehmen Marktplätze sind besetzt. U. s. w. An einigen Tagen in der Woche sieht man in der Stadt einen Platz ganz mit Menschen angefüllt. Hier stehen Männer mit Körben voll Gemüse, und mit Säcken voll Kartoffeln. Da stehen Frauen, welche Butter und Eier in ihren Körben haben. Dort haben Metzger und Bäcker ihre Buden aufgeschlagen, auf welchen ihre Waaren liegen. Hier und da ruft einer den Vorübergehenden zu: „Kauft mir etwas ab!" — er bietet seine Waaren feil, d. h. er will sie den Leuten für Geld abgeben; er will sie verkaufen. Die Leute fragen nun: „Was kostet das?" — und wo für gute Waare kein höherer Preis gefordert wird, als sie werth ist, da ist sie preiswürdig oder billig, und da kaufen sie. Für schlechte Waare hohe Preise oder zu theuer mag niemand gern bezahlen; darum wollen die Käufer den Verkäufern vom Preise oft etwas abdingen — es wird abgezogen oder gehandelt. Wenn die Waare aber preis- würdig ist, dann sollte man auch nichts abziehen. — Der Platz, auf welchem die Käufer und Verkäufer sich versammeln, um zu kaufen und zu verkaufen, heißt der Marktplatz oder der Markt, und die Tage, an welchen in der Woche Markt gehalten wird, heißen Wochenmarkt- tage. Es ist sehr gut, daß ein Markt in der Stadt ist; denn manche Leute haben keinen Garten, in dem sie Gemüse ziehen, und keine Kühe, von denen sie Butter erhalten könnten. Diese gehen daher auf den Markt, wohin die Ackersleute und Gärtner ihren Überfluß gebracht haben, und kaufen sich das Nöthige. Auf dem Marktplatze wird auch an einem oder mehreren bestimmten Tagen im Jahre Jahrmarkt oder Kirmesmarkt gehalten. Der Marktplatz kann groß oder klein, viereckig, dreieckig u. s. w. sein. In einer großen Stadt ist er groß; in einer kleinen Stadt ist er gewöhnlich nicht so groß. Rings um den Marktplatz stehen Häuser. Oft führt auch an einer oder an mehreren Seiten desselben eine Straße vorbei. In manchen Städten ist der Marktplatz mit Linden oder anderen schönen Bäumen umgeben; das sieht hübsch aus und gewährt den Leuten in der Hitze des Sommers angenehmen Schatten. Es giebt Städte, in denen sich mehrere Marktplätze befinden. Auf dem einen wird nur Gemüse verkauft, und das ist der Gemüse markt, auf dem andern nur Getreide, und dieser heißt daher Getreide- oder Kornmarkt. Wer weiß nun, was ein Buttermarkt ist? — Was ist ein Viehmarkt? —

5. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 64

1877 - Essen : Bädeker
64 7. Aufgaben. 1. Wie kann ein Kind sein ») in der Schule? — b) im Hause? "" «) auf der Straße? — d) in der Kirche? — 2. Wie soll ein Kind sein a) in der Schule? — d) im Hause? — e) aus der Straße? — d) in der Kirche? — 3. Sage mir gute Eigenschaften eines Menschen! — Nun böse! 4. Wie kann ein Handwerker sein? — 1. Ein Kind kann sein a) m der Schule: Gehorsam, fleißig, wahrhaft/ gefällig u. s. w. Der Gehorsam, der Gehorsame; der Ungehorsam, der Ungehorsame, der Fleiß, der Fleißige u. s. w. . Das Kind ist gehorsam. Ist das Kind gehorsam? Kind, sei gehorsam! Wäre das Kind doch gehorsam! U. s. w. (Ebenso die übrigen Ausgaben, zuerst mündlich, dann schriftlich.) Iii. Beschreibung des Dorfes — der Stadt. Groß, klein, schön, häßlich, schmutzig, alt, neu, still, öde, lebhaft, ruhig, unruhig, geräuschvoll, bewohnt, stark bewohnt, nicht stark bewohnt, volkreich, nicht volkreich, betriebsam, unbetriebsam, reich, arm, abgebrannt, zerstört, wieder aufgebaut. Die Stille, das Ode; die Lebhaftigkeit, das Leben; die Ruhe u. s. M- Die Stadt ist groß, schön und lebhaft. Ist die Stadt groß, schön und lebhaft? U. s. w. Meine Eltern haben ein Haus, in dem ich wohne, und ich habe Kleidung, welche ich anziehe. Wenn ich leben und gesund bleiben will, so muß ich aber auch essen und trinken — ich muß Nahrung haben. Jeder Mensch bedarf der Nahrung, Kleidung und Wohnung- Nahrung, Kleidung und Wohnung sind' die Hauptbedürfnisse des Menschen. Die Nahrung erhalten wir theils von den Thieren und theils von den Pflanzen. Der Bauer oder der Ackers mann zieht viele Pflanzen, als: Roggen, Weizen, Gerste und Kartoffeln; er zieht Kühe und Schweine auf, deren Fleisch wir essen. Der Ackers- mann sorgt also für Dinge, die uns Nahrung geben.. Er muß dazu große Flächen des Erdbodens haben, nämlich: viele Äcker, Wiesen und Triften oder Weiden. Daher können nicht viele Bauern nahe bei einander wohnen; ihre Wohnungen stehen gewöhnlich einzeln zwischen oder doch nahe bei ihren Ländereien. Neben einer Bauernwohnung stehen noch andere Gebäude, z. B. die Scheune, in welcher der Roggen, Weizen u. s. w. aufbewahrt und ausgedroschen werden- Neben der Scheune stehen oft noch die Ställe für Pferde, Kühe, Schweine u. s. w. Außerdem sieht man noch Schoppen und andere Nebengebäude, in denen verschiedene Ackergeräthe, als: die Karre, der Wagen, der Pflug, die Egge und andere Sachen aufbewahrt werden. Eine Vauernwohnung und die dazu gehörenden Gebäude und Ländereien heißen zusammen ein Bauernhof oder ein Bauerngut- Mehrere getrennt liegende Bauernhöfe nennt man eine Bauerschaft oder einen Weiler. Jeder Weiler hat gewöhnlich einen eigenen

6. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 106

1877 - Essen : Bädeker
106 Der Schreiner arbeitet. Die Schreiner arbeiten. Der Schreiner hat gear- beitet. Die Schreiner haben gearbeitet. Der Schreiner wird arbeiten. Die Schreiner werden arbeiten. — Der Schreiner geht. Die Schreiner gehen. Der Schreiner ist gegangen. Die Schreiner sind gegangen. Der Schremer wird gehen. Die Schreiner werden gehen. U. s. w. Arbeitet der Schreiner? Arbeiten die Schreiner? U. s. w. (Ebenso die übrigen Aufgaben — zuerst mündlich, dann schriftlich.) 5. Was thut der Bauer? 6. Was thut die Mutter? Der Bauer kann: Pflügen, säen, eggen, mähen, binden, fahren, reiten, aufladen, abladen, an- spannen, abspannen, füttern, streuen, reinigen, düngen, jäten, einfahren, dreschen, verkaufen. Das Pflügen, der Pflug; das Säen, die Saat; das Mähen, der Mäher u. s. w. Was pflügt der Bauer? Der Bauer pflügt den Acker. Der Bauer säet den Samen. U. s. w- Pflügt der Bauer den Acker? U. s. w. Wo pflügt der Bauer? Der Bauer pflügt auf dem Felde. Der Bauer mähet aus dem Acker. Der Bauer fährt über die Landstraße. U. s. w. — Pflügt der Bauer aus dem Felde? U. s. w. Wann pflügt der Bauer? Der Bauer pflügt bei Tage. Der Bauer säet im Frühlinge Der Bauer egget deö Morgens. U. s. w. — Pflügt der Bauer bei Tage? U s. w. Wie pflügt der Bauer? Der Bauer pflügt gerade. Der Bauer säet schnell. Der Bauer egget schief. U. s. w. — Pflügt der Bauer gerade? U. s. w. (Ebenso die 6. Aufgabe mündlich und schriftlich.) Iii. Beschreibung des Waldes und der Wiese. Nicht überall sind Gärten oder Felder; große Bodenflächen sind auch mit Bäumen und Sträuchern besetzt. Das ist der Wald. Ein kleiner Wald heißt das Gehölz oder der Busch. Die Wälder ge- hören entweder verschiedenen Bewohnern der Gemeinde, oder sie sind das gemeinschaftliche Eigenthum aller Gemeindebürger (Gemeinde- Eigenthum). Die Bäume im Walde heißen Waldbäume und stehen nicht, wie im Garten, in geraden Reihen, sondern unregel- A mäßig durcheinander; denn sie haben sich meistens seihst gesäet. Än manchen Stellen stehen sie so dicht bei einander, daß man durch das Dickicht nicht hindurch gehen kann."Die Waldbäume sind entweder Laub- oder Nadelhölzer. Die Sträucher und die untern Äste der Bäume werden bisweilen abgehauen, damit die Bäume desto bester wachsen können. Das abgehauene Holz wird als Reisig in Bün- 'del gebunden, und diese Bündel heißen Schanzen. Sie dienen als Brennholz. Die Bäume bleiben stehen, bis sie hoch und dick genug sind. Dann werden sie umgehauen und zu Balken und Brettern zer- schnitten, um als Bauholz u. s. w. benutzt zu werden. Es dauert aber oft über hundert Jahre, ehe ein Baum hierzu dick und hoch ge- i

7. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 108

1877 - Essen : Bädeker
108 Jägern oft verfolgt wird. Es flüchtet sich vor den Menschen, die Rehe und Hasen in das Dickicht, und die Kaninchen und Füchse in ihre Höhlen. Hirsche, Dachse, wilde Schweine und Wölfe sind selten in unsern Wäldern. Die Hirsche und wilden Schweine verder- den oft die Feldfrüchte; die Füchse stehlen Hühner, Enten und Gänse, und der Wolf raubt Schafe, oder fällt wohl gar im Hunger den Menschen an. — Der Wald ist aber besonders der Aufenthalt vieler Vögel. Diese heißen Waldvögel. Unter den Waldvögeln giebt es viele, welche schön singen können und deswegen Singvögel genannt werden. Zu diesen gehören: die Nachtigall, der Buchfink, der Distelfink u. s. w- Einige Vögel, z. B. der Habicht, ergreifen andere Thiere und fressen sie auf; sie heißen Raubvögel. Diejenigen, welche, wie die Kra- metsvögel, auf einige Zeit zu uns kommen, und dann wieder in an- dere Gegenden ziehen, heißen Zugvögel. Die Vögel haben in Bäu- men und Sträuchern oder in Erdhöhlen ihre Nester, und lasten wäh- rend des Sommers den ganzen Tag ihre Stimmen ertönen. Im Walde laufen große und kleine Käfer munter durcheinander, und an Eidechsen und Blindschleichen fehlt es auch nicht. In der Wiese spielen Lunte Schmetterlinge und flattern von einem Blüm- chen zum andern; die Frösche quaken durcheinander, und Alles ist mun- ter und froh. Sobald aber der Herbst herangekommen, wird das Alles ganz anders. Die Laubhölzer verlieren nach und nach ihre Blätter; der Gesang der Vögel ist verstummt; die vielen Insekten haben sich zu ihrem Winterschlaf verkrochen; das Gras der Wiesen ist abgeschnitten, und Alles stille. Nur die Tannen und Fichten haben noch ihr schönes Grün behalten, und hier und da hört man den Holzhauer Holz hauen, oder sieht einen einsamen Hirten die Kühe oder Schafe hüten. Iv. Der Mensch und der Wald — die Wiese. Wenn unser Auge im Freien nur Gärten und Felder sähe, so würde dieses Einerlei uns nicht gefallen. Aber da wechseln mit Feldern und Gärten hier und da Wiesen und Wälder ab und ver- schönern die Erde. Diese Abwechselung gefällt uns, und wir freuen uns bei ihrem Anblicke. Die Wälder und Wiesen gewähren Menschen und Thieren aber auch sehr großen Nutzen. Wenn die Heuernte gut geräth, dann ist der Landmann froh; denn er hat während des kalten Winters Futter für sein Vieh. Aus den Wäldern erhalten wir starke Eichen und prächtige Tannen, die zum Bauen der Wohnungen fö* Menschen und Thiere benutzt werden. Andere'bäume liefern das un- entbehrliche Brennholz, um uns vor der Wintcrkälte zu schützen. Weil die Wälder den Menschen großen Nutzen bringen, so sind die Menschen auch zu ihrer Erhaltung verpflichtet. Wollte man

8. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 48

1877 - Essen : Bädeker
48 ist der Garten. Der Garten ist meistens von einer Hecke oder einer Mauer eingeschlosien. An demselben befindet sich auch eine Thür. Der Garten ist durch breite Wege in Felder und durch schmale Wege trt Beete eingetheilt. Die breiten Wege sind oft zu beiden Seiten mit Buxbaum bepflanzt. Solche Wege bleiben immer schön gerade, und das sieht hübsch aus. Auf den Beeten wachsen viele Pflanzen, als: Bohnen, Erbsen, Möhren, Zwiebel, Salat u. s. w. In manchen Gärten befinden sich auch viele Obstbäume und Sträucher, welche eßbare Früchte oder Obst tragen. Viele Leute ziehen in ihrem Garten auch Blumen; diese dienen den Menschen zum Vergnügen. Wie erfreuen uns nicht die Blumen durch ihre herrlichen Farben und ihren angenehmen Geruch! Ist der Garten mit einer Mauer umgeben, st stehen an demselben oft Spaliere, d. h. an Geländern gezogene Bäumchen oder Sträucher, z. B. der Weinstock, das Pfirsichbäumchen u. s. w. Oft ist in dem Garten auch eine Laube von Weinstöcken oder andern Pflanzen. In derselben steht eine Bank und ein Tisch- Bei schönem Wetter ist es angenehm, sich in der Laube aufzuhalten- Reiche Leute haben in ihrem Garten wohl auch ein Häuschen, welches aus Holz und Stein gebaut ist und Gartenhäuschen genannt wird. Wird in einem Garten nur Gemüse gezogen, so heißt er ein Gemüse- garten. Befinden sich nur Obstbäume in demselben, so ist er ein Obstbaumgarten. Ein Garten, worin nur Blumen gezogen werden, heißt Blumengarten. — Es giebt Leute, welche die Kunst erlernt haben, Gärten sehr schön anzulegen und künstlich einzurichten. Zeichnet sich ein Garten durch solche künstliche Anlagen aus, so ist er ein Kunst- garten, und der Mann, welcher ihn bearbeitet, heißt Kunstgärtner. Gewöhnlich liegen mehrere Gärten neben einander; einer stößt oder grenzt an den andern. Ist der Garten mit einer Hecke oder einer Mauer umgeben, so bildet diese die Grenze desselben. Zwischen nicht eingefriedigten oder offenen Gärten befindet sich gewöhnlich eine Furche als Grenze.. Iv. Der Mensch und der Garten. „Ich möchte auch einen Garten haben! Aus demselben alle Tage wohlschmeckendes Gemüse und Obst essen und ,mich an den schönen Blumen ergötzen: das ist eine herrliche Freude," denkst du gewiß- Jawohl, ein Garten ist ein gar nützliches und herrliches Plätzchen. Der liebe Gott hat die Pflanzen erschaffen und der Erde im Garten die Kraft gegeben, daß sie aus ihr wachsen können. Aber ohne die Mühe und den Fleiß des Menschen bringt uns der Garten nur Un- kraut. Sollen Gemüse, Blumen und andere Pflanzen wachsen und gedeihen, so muß der Mensch den Boden sorgfältig umgraben und düngen und den Samen hineinsäen. Gott giebt dann Sonnenschein und Regen und der Mensch jätet das Unkraut aus und reinigt die Pflanzen vom Ungeziefer.

9. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 30

1877 - Essen : Bädeker
30 Wie viel Klassen von Thieren kennt ihr nun? — Wie heissen sie? — Was sind Säugethiere? — Was sind Vögel? — Was sind Insekten? —*) 10. Aufgab en. 1. Schreibet aus: 10 Namen von Säugethieren! — Dann 10 Namen von Vögeln! — Dann vonjnsekten so viele, als ihr kennt! Z. B. Säuge- thiere sind: Das Pferd, das Schaf u. s. w. — U. s. w. 2. Schreibet die Namen aller Theile von der Kuh — vom Hunde — vom Huhn — vom Kanarienvogel — von der Fliege — von der Biene aus! — Z. B. Theile der Kuh sind: Der Kops, die Hörner, die Augen u. s. w. — U. s. w. 3. Schreibet Namen von Dingen auf, welche der Kuh — dem Hunde — dem Huhne — dem Kanarienvogel — der Fliege — der Biene zur Nahrung dienen! Z. B. der Kuh dient zur Nahrung: Das Gras, der Klee u. s. w. — U. s. w. Iii. Beschreibung der Wohnung oder des Aufenthaltes dieser Thiere. Wie der Mensch ein Haus haben muß, so müssen auch die Haus- thiere ihre Wohnung haben. Viele Thiere sind dem Menschen so nützlich, daß er sie nicht entbehren kann. Deßwegen versorgt er sie mit Nahrung und läßt sie in seinem Hause wohnen oder baut ihnen eine eigene Wohnung, welche Stall genannt wird. Solche Thiere heißen Hausthiere. Der Stall ist, wie das Haus, ein Gebäude. Einen Stall hat das Pferd, die Kuh, die Ziege, das Schaf, das Schwein, die Gans, die Ente u. s. w. Andere Thiere hält der Mensch sich zu seinem Vergnügen, z. B. den Kanarienvogel, den Buchfinken u. s. w. Diese haben zu ihrer Wohnung einen Vogelkorb oder Käfich. In und bei dem Hause halten sich gewöhnlich aber auch Thiere auf, welche dem Menschen schädlich oder lästig sind, z. B. die Fliegen, die Spinnen, die Mäuse, die Natten u. s. w. Sie heißen Ungeziefer. Die Hauskatze fängt Mäuse und Natten, und die Sperlinge und Schwalben fressen Fliegen und andere Insekten. Die Sperlinge und Schwalben halten sich gewöhnlich in der Nähe der Häuser auf und bauen ihre Nester in und an den Wänden derselben. Die Nester dienen den Vögeln auch zur Wohnung. Der Marder und der Jltiß erwürgen Hühner, Enten u. s. w. und fressen sie auf. Sie werden- deßwegen Raubthiere genannt. Des Nachts gehen sie auf Raub aus, aber am frühen Morgen fliehen sie vor den Menschen und verbergen sich in der Nähe der Wohnungen in Ställen und Scheunen, in Baumhöhlen, Stein- haufen und altem Gemäuer. *) *) (Siehe Anmerk, zum ersten Abschnitt, S. 4.)

10. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 88

1877 - Essen : Bädeker
88 Iii. Abschreibung des Feldes. Groß, klein, lang, kurz, schmal, breit, eben, uneben, offen, eingetheilt, lehmig, sandig, steinig, fett, mager, gedüngt, gepflügt, besäet, bepflanzt, trocken, feucht, naß, kalt, warm, weich, fruchtbar, unfruchtbar, nützlich, schön, bewachsen, herrlich, angenehm, kahl, todt. gefroren. Die Größe, das Große; das Kleine, die Kleinheit u. s. w. Das Feld ist groß, gepflügt und besäet. Das große, gepflügte und besäete Feld ist trocken. Die großen, gepflügten und besäeten Felder sind trocken u. f. w. — Das Feld ist das außerhalb der Stadt und des Dorfes liegende offene Land, welches dazu dient, auf demselben Getreide und andere Pflanzen zur Nahrung für Menschen und Thiere zu Fehen. Es ist durch Wege, Pfade, Gräben und Furchen in verschiedene Äcker eingetheilt. Die Wege, Pfade, Gräben und Furchen bilden die Grenzen zwischen den einzelnen Äckern. An den Enden der Furchen stehen darum auch gewöhnlich Grenzsteine. Die Äcker gehören verschiedenen Bewohnern der Gemeinde. Die Erde oder der Boden des Feldes kann lehmig, sandig, steinig, fett oder mager sein. Das Feld kann wenige oder viele Früchte hervorbringen und hiernach giebt es frucht- bare und unfruchtbare Felder. Soll das Feld Früchte tragen, so muß der Ackersmann dasselbe durch Pflügen, Eggen und Walzen vom Unkraute reinigen, es demnächst düngen, dann wieder pflügen, und endlich besäen. Einzelne Äcker besäet er mit Getreide: Roggen, Weizen, Gerste oder Hafer, welche den Menschen und Thieren zur Nahrung dienen. Andere werden mit Winterrübsamen oder Raps besäet, aus dem das nützliche Öl bereitet wird. Wieder andere besäet er mit Flachs, welcher uns die Leinwand giebt, und aus dieser werden Hemden und andere Kleidungsstücke verfertigt. Auf einige Äcker werden die nützlichen Kartoffeln gepflanzt, auf andere die Futterkräuter für das Vieh gesäet, als: Klee, Wicken, Ackerspark u. s. w. Wie herrlich ist im Sommer das Feld! Welche Pracht, welche Mannigfaltigkeit zeigt sich da überall, wohin unser Auge nur blickt. Hier ragen die schlanken Halme des Getreides empor; dort blüht der Raps in gelber und der Flachs in blauer Farbe. Die Kartoffelpflanze erfreut unser Auge mit ihren weißen, blauen oder rothen Blüthen. Zwischen dem Getreide und den übrigen Feldfrüchten sehen wir im Sommer aber auch noch viele andere Pflanzen, welche der Ackersmann nicht gesäet oder gepflanzt hat. Sie pflanzen sich durch Samen und Wurzeln selbst fort. Einige derselben haben die Kraft in sich, kranke Menschen gesund zu machen, und werden deswegen Arzneipflanzen genannt, z. B. die Camille. Nur wenige Pflanzen giebt es im Felde, deren Genuß dem Menschen schädlich ist. Diese heißen Giftpflanzen. Unter dem Getreide findet man z. B. häufig den Taumellolch. Auch der schwarze Nachtschatten wird bisweilen auf Äckern, Misthaufen, an Hecken u. s. w. angetroffen. Die meisten Giftpflanzen
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