31
Iv. Der Mensch und die Hausthiere.
Die meisten Hausthiere gewähren uns Menschen gar vielen
Ilutzen. Sie geben uns Speise und Trank. Von ihnen erhalten
wir Stoffe zur Kleidung und zu nützlichen Hausgeräthen. Einige,
ä- V. der Kanarienvogel, dienen uns durch ihren Gesang zum Ver-
gnügen. Der liebe Gott hat die Hausthiere zu unserm Nutzer: und
Vergnügen erschaffen. Deßwegen haben wir Menschen die Pflicht, für
ihre Nahrung und Wohnung zu sorgen und sie freundlich zu behandeln,
^ir dürfen sie nicht über ihre Kräfte anstrengen. Das müssen
Menschen sein, welche die Hausthiere quälen.
,,Oer Gerechte sorgt auch für sein Vieh: aber das
der Gottlosen ist grausam.“ (Spr. Sal. 12, 10.)
1 Der Kuhhirt.
Ein Knabe weidete eine Kuh auf einem Grasplatze neben einem
Garten. Als er nun in die Höhe sah nach einem Kirschbaume,
^merkte er, daß einige reife Kirschen auf demselben hingen; die
glänzten ihm röthlich entgegen, und er bekam große Lust, sie zu pflücken.
Da ließ er das Thier allein, und kletterte auf den Baum.
Die Kuh aber, da sie den Hirten nicht sah, ging davon, brach
durch die Hecke in den Garten und fraß Blumen und Kräuter nach
ltzrer Lust; anderes zertrat sie mit den Füßen. — Als der Knabe
dies sah, wurde er sehr böse, sprang von dem Baume auf die Erde,
M hin, ergriff die Kuh und schlug sie sehr hart.
Da trat der Vater, der alles gesehen hatte, zu dem Knaben, sah
ihn ernst an und sprach: »Wer hat solche Schläge verdient: du oder
das Thier, welches nicht weiß, was recht oder unrecht ist? Bist du
nicht auch deinem Gelüste gefolgt, wie das Thier, das du hüten
solltest? Und nun bestrafst du es so hart und vergissest deine eigene
Schuld?! —
Da schämte sich der Knabe und erröthete vor dem Vater.
2. Die Kuh, das Pferd, das Schaf und der Hund.
Eine Kuh, ein Pferd und ein Schaf standen auf einer Weide
Zusammen und stritten unter einander, welches dem Menschen nütz-
licher sei. Die Kuh sprach: Von mir hat er die süße Milch, den
wohlschmeckenden Käse und die fette Butter. — Das Pferd: Ich
Liehe den schweren Wagen des Herrn und eile mit leichtem Schritt
dahin und trage den Reiter mit Windes Eile. — Das Schaf:
2ch gehe nackt und bloß, damit mein Herr bekleidet sei. —
Da kam der Hund zu ihnen. Den blickten sie aber verächtlich
von der Seite an, als wäre er ein gar unnützes Thier. Aber der
Herr folgte alsbald hinten nach, rief dem Hunde im freundlichsten
^one, streichelte und liebkoste ihn. Da dies die Kuh und ihre
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
— 89 -
Achsen aber nicht im Felde und Garten, sondern in Wäldern und
diesen und auf Schutthaufen.
Einige Kräuter wachsen so zahlreich zwischen den angebauten
Pflanzen, daß sie diesen schädlich sind. Sie muffen ausgerottet
werden und machen dadurch dem Ackersmann viele Last. Diese lästigen
Kräuter sind: Die Quecke, die Distel, der Hederich u. s. w. Sie
heißen Unkraut.
Im Sommer reift das Getreide. Wenn cs reif ist, wird es mit
der Sichel abgemähet oder mit der Sense abgeschnitten, und der
Bauer fährt es nach Hause in seine Scheune. Im Herbste werden
die Kartoffeln ausgemacht und in den Keller gebracht. Hat der Landmann
nun alle Feldfrüchte glücklich in Scheune und Keller gebracht, so vergißt
kr auch nicht, dem lieben Gott, der dem Felde zur rechten Zeit Regen
Und Sonnenschein gab, für diesen reichen Segen zu danken. Er
feiert alsdann das Erntefest.
Nun ist das Feld nicht mehr so schön als im Sommer. Es ist
kahl und todt, und der rauhe Wind weht über die Stoppeln. Hier
und da nur pflügt ein Bauer oder säet Roggen und Weizen für das
künftige Jahr.
Iv. per Mensch und das Feld.
Viele Menschen, besonders die Bewohner der Städte: die Kauf-
leute, Handwerker u. s. w., besitzen gewöhnlich kein Stück Feld, und
können sich also die zu ihrer Nahrung und Kleidung nöthigen Pflanzen
und Feldfrüchte nicht selbst ziehen. Deßwegen bringt der Ackersmann
kctg Getreide und viele andere Feld-Erzeugnisse, welche er zu
seiner eigenen Haushaltung nicht gebraucht, nach der Stadt. Hier
kaufen die Bewohner der Stadt ihm dieselben ab, und für das
gelöste Geld kauft sich der Landmann bei den Schmieden und anderen
Handwerkern allerlei Acker- und Hausgeräthe, so wie bei den Krämern
verschiedene Waaren ein, welche er zur Nahrung und Kleidung nicht
entbehren kann.
Wenn im Sommer schlechte Witterung das Gedeihen der Feld-
früchte hindert, oder Hagelschlag die Ernte zerstört, so sieht es
traurig im Felde aus. Dann entsteht Theuerung und die Menschen
kommen in Noth. Gerathen aber die Feldfrüchte gut, so freut sich
der Mensch beim Anblick dieses reichen Segens. Alle Menschen haben
dann zu leben. Sie können ruhig d'e^m Winter entgegen sehen
und danken Gott für Alles, was er ihnen auf dem Felde so reichlich
wachsen ließ. Das Feld ist also für die Menschen eine sehr große
wohlthat.
Wenn Kinder in das Feld gehen, um da zu arbeiten oder zu
spielen und sich zu freuen, so dürfen sie nicht über die besäeten und
bepflanzten Äcker laufen. Sie dürfen keine Ähren abpflücken und
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
90
überhaupt keine Feldfrüchte verderben. Das müssen Löse Kinder sein,
die im Felde aus Muthwillen Schaden anrichten, die Gaben Gottes
verderben, statt ihm dafür zu danken.
1. Das Brod.
Es war ein heißer Sommer. Tag für Tag stieg die Sonne am
wolkenlosen Himmel empor. Die Bächlein versiegten; die Flüsse
schlichen kümmerlich im seichten Bette dahin; die Blumen am
Ufer hingen traurig ihre Blüthenköpfchen, und die Kornähren im Felde
schmachteten nach kühler Labung. Der Landmann aber ging
kummervoll durch die bleichenden Saaten und flehete, gen Himmel
blickend, also: „Siehe, lieber Gott, ich habe gethan, was ich thun
konnte, habe im Frühjahr gepflügt und gesäet und die keimende Saat
gehütet, und mit aller Sorgfalt. Du hast sie bewahret vor bösen
Wettern, und die Menschen freuten sich der gesegneten Fluren-
Sei du uns nun auch ferner gnädig. Unser täglich Brod gieb
uns heute!" Das hörte der liebe Gott und erbarmte sich der
bekümmerten Menschheit. Bald thürmtcn schwere Wolken sich
auf, und ein erquickender Regen tränkte die Flur. Da wurden die
Menschen wieder froh. Die Blumen hoben ihre Häupter; das Korn
rauschte in goldenen Wogen, und fröhlich plätscherten die
Gewässer in ihren Ufern. Bald klang die Sense des Schnitters und
das Lied der Schnitterinnen durch das Feld. Kornbeladene Wagen
schwankten heim. Dann ertönte der Drescherschlag auf der Tenne,
und die Ernte war noch kaum beendet, so brachte der Müller schon
schönes weißes Mehl ins Haus. Das wurde gesäuert, geknetet
und zum Bäcker geschickt, und den andern Tag erhielt das Büblein,
das hungernd aus der Schule kam, ein großes Stück vom neuen Brode.
Die Mutter aber faltete die Hände und betete: „Aller Augen
warten auf dich, o Herr, und du giebst ihnen ihre Speise
zu seiner Zeit. Du thust deine milde Hand auf und segnest
Alles, was lebt, mit Wohlgefallen."
2. Die Ernte.
Der liebe Gott mit milder Hand bedeckt mit Segen rings das Land;
schon steht die Saat in voller Pracht, ein Zeuge seiner Güt' und Macht.
Nun ernte, Mensch, was du gesä't, sei froh und sprich ein fromm
Gebet, und gieb von dem, was dir verlieh'», auch deinen armen
Brüdern hin.
So streust du neue Saaten aus, und ew'ger Segen blüht daraus;
dann wird dein Herz voll Sonneiisch»iu, ein Erntefest dein Leben sein.
3. Räthsel.
Vom Felde kommts in die Scheune, vom Flegel dann zwischen
zwei Steine, aus dem Wasser endlich in große Gluth, dem Hungrigen
schmeckt es all'zeit gut.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
M
— 62 -
4. Der Marktplatz.
Nein, unrein, angenehm, beseht, angefüllt, leer, schattig, groß, klein,
viereckig, breiecftg, eben, bepflanzt.
Das Reine, dre Reinlichkeit u. s. w.
Die Reinlichkeit des Marktplatzes u. s. W.
Der Marktplatz ist rein, eben und angenehm. U. s. w.
Der reine, ebene und angenehme Marktplatz ist besetzt. Die reinen,
ebenen und angenehmen Marktplätze sind besetzt. U. s. w.
An einigen Tagen in der Woche sieht man in der Stadt einen
Platz ganz mit Menschen angefüllt. Hier stehen Männer mit Körben
voll Gemüse, und mit Säcken voll Kartoffeln. Da stehen Frauen,
welche Butter und Eier in ihren Körben haben. Dort haben Metzger
und Bäcker ihre Buden aufgeschlagen, auf welchen ihre Waaren
liegen. Hier und da ruft einer den Vorübergehenden zu: „Kauft mir
etwas ab!" — er bietet seine Waaren feil, d. h. er will sie den
Leuten für Geld abgeben; er will sie verkaufen. Die Leute fragen
nun: „Was kostet das?" — und wo für gute Waare kein höherer
Preis gefordert wird, als sie werth ist, da ist sie preiswürdig
oder billig, und da kaufen sie. Für schlechte Waare hohe Preise
oder zu theuer mag niemand gern bezahlen; darum wollen die
Käufer den Verkäufern vom Preise oft etwas abdingen — es
wird abgezogen oder gehandelt. Wenn die Waare aber preis-
würdig ist, dann sollte man auch nichts abziehen. — Der Platz, auf
welchem die Käufer und Verkäufer sich versammeln, um zu kaufen und
zu verkaufen, heißt der Marktplatz oder der Markt, und die Tage,
an welchen in der Woche Markt gehalten wird, heißen Wochenmarkt-
tage. Es ist sehr gut, daß ein Markt in der Stadt ist; denn manche
Leute haben keinen Garten, in dem sie Gemüse ziehen, und keine Kühe,
von denen sie Butter erhalten könnten. Diese gehen daher auf den
Markt, wohin die Ackersleute und Gärtner ihren Überfluß
gebracht haben, und kaufen sich das Nöthige. Auf dem Marktplatze wird
auch an einem oder mehreren bestimmten Tagen im Jahre Jahrmarkt
oder Kirmesmarkt gehalten.
Der Marktplatz kann groß oder klein, viereckig, dreieckig u. s. w.
sein. In einer großen Stadt ist er groß; in einer kleinen Stadt ist
er gewöhnlich nicht so groß. Rings um den Marktplatz stehen Häuser.
Oft führt auch an einer oder an mehreren Seiten desselben eine
Straße vorbei. In manchen Städten ist der Marktplatz mit Linden
oder anderen schönen Bäumen umgeben; das sieht hübsch aus und
gewährt den Leuten in der Hitze des Sommers angenehmen Schatten.
Es giebt Städte, in denen sich mehrere Marktplätze befinden. Auf
dem einen wird nur Gemüse verkauft, und das ist der Gemüse markt,
auf dem andern nur Getreide, und dieser heißt daher Getreide-
oder Kornmarkt. Wer weiß nun, was ein Buttermarkt ist? —
Was ist ein Viehmarkt? —
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
64
7. Aufgaben.
1. Wie kann ein Kind sein ») in der Schule? — b) im Hause? ""
«) auf der Straße? — d) in der Kirche? —
2. Wie soll ein Kind sein a) in der Schule? — d) im Hause? — e) aus
der Straße? — d) in der Kirche? —
3. Sage mir gute Eigenschaften eines Menschen! — Nun böse!
4. Wie kann ein Handwerker sein? —
1. Ein Kind kann sein a) m der Schule: Gehorsam, fleißig, wahrhaft/
gefällig u. s. w.
Der Gehorsam, der Gehorsame; der Ungehorsam, der Ungehorsame,
der Fleiß, der Fleißige u. s. w. .
Das Kind ist gehorsam. Ist das Kind gehorsam? Kind, sei gehorsam!
Wäre das Kind doch gehorsam! U. s. w.
(Ebenso die übrigen Ausgaben, zuerst mündlich, dann schriftlich.)
Iii. Beschreibung des Dorfes — der Stadt.
Groß, klein, schön, häßlich, schmutzig, alt, neu, still, öde, lebhaft,
ruhig, unruhig, geräuschvoll, bewohnt, stark bewohnt, nicht stark bewohnt,
volkreich, nicht volkreich, betriebsam, unbetriebsam, reich, arm, abgebrannt,
zerstört, wieder aufgebaut.
Die Stille, das Ode; die Lebhaftigkeit, das Leben; die Ruhe u. s. M-
Die Stadt ist groß, schön und lebhaft. Ist die Stadt groß, schön
und lebhaft? U. s. w.
Meine Eltern haben ein Haus, in dem ich wohne, und ich habe
Kleidung, welche ich anziehe. Wenn ich leben und gesund bleiben will,
so muß ich aber auch essen und trinken — ich muß Nahrung haben.
Jeder Mensch bedarf der Nahrung, Kleidung und Wohnung-
Nahrung, Kleidung und Wohnung sind' die Hauptbedürfnisse des
Menschen. Die Nahrung erhalten wir theils von den Thieren und
theils von den Pflanzen. Der Bauer oder der Ackers mann
zieht viele Pflanzen, als: Roggen, Weizen, Gerste und Kartoffeln; er
zieht Kühe und Schweine auf, deren Fleisch wir essen. Der Ackers-
mann sorgt also für Dinge, die uns Nahrung geben.. Er muß dazu
große Flächen des Erdbodens haben, nämlich: viele Äcker, Wiesen
und Triften oder Weiden. Daher können nicht viele Bauern nahe
bei einander wohnen; ihre Wohnungen stehen gewöhnlich einzeln zwischen
oder doch nahe bei ihren Ländereien. Neben einer Bauernwohnung
stehen noch andere Gebäude, z. B. die Scheune, in welcher der
Roggen, Weizen u. s. w. aufbewahrt und ausgedroschen werden-
Neben der Scheune stehen oft noch die Ställe für Pferde, Kühe,
Schweine u. s. w. Außerdem sieht man noch Schoppen und andere
Nebengebäude, in denen verschiedene Ackergeräthe, als: die
Karre, der Wagen, der Pflug, die Egge und andere Sachen aufbewahrt
werden. Eine Vauernwohnung und die dazu gehörenden Gebäude und
Ländereien heißen zusammen ein Bauernhof oder ein Bauerngut-
Mehrere getrennt liegende Bauernhöfe nennt man eine Bauerschaft
oder einen Weiler. Jeder Weiler hat gewöhnlich einen eigenen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
106
Der Schreiner arbeitet. Die Schreiner arbeiten. Der Schreiner hat gear-
beitet. Die Schreiner haben gearbeitet. Der Schreiner wird arbeiten. Die
Schreiner werden arbeiten. — Der Schreiner geht. Die Schreiner gehen.
Der Schreiner ist gegangen. Die Schreiner sind gegangen. Der Schremer
wird gehen. Die Schreiner werden gehen. U. s. w.
Arbeitet der Schreiner? Arbeiten die Schreiner? U. s. w.
(Ebenso die übrigen Aufgaben — zuerst mündlich, dann schriftlich.)
5. Was thut der Bauer?
6. Was thut die Mutter?
Der Bauer kann:
Pflügen, säen, eggen, mähen, binden, fahren, reiten, aufladen, abladen, an-
spannen, abspannen, füttern, streuen, reinigen, düngen, jäten, einfahren, dreschen,
verkaufen.
Das Pflügen, der Pflug; das Säen, die Saat; das Mähen, der Mäher
u. s. w.
Was pflügt der Bauer?
Der Bauer pflügt den Acker. Der Bauer säet den Samen. U. s. w-
Pflügt der Bauer den Acker? U. s. w.
Wo pflügt der Bauer?
Der Bauer pflügt auf dem Felde. Der Bauer mähet aus dem Acker.
Der Bauer fährt über die Landstraße. U. s. w. — Pflügt der Bauer
aus dem Felde? U. s. w.
Wann pflügt der Bauer?
Der Bauer pflügt bei Tage. Der Bauer säet im Frühlinge Der
Bauer egget deö Morgens. U. s. w. — Pflügt der Bauer bei Tage?
U s. w.
Wie pflügt der Bauer?
Der Bauer pflügt gerade. Der Bauer säet schnell. Der Bauer egget
schief. U. s. w. — Pflügt der Bauer gerade? U. s. w.
(Ebenso die 6. Aufgabe mündlich und schriftlich.)
Iii. Beschreibung des Waldes und der Wiese.
Nicht überall sind Gärten oder Felder; große Bodenflächen sind
auch mit Bäumen und Sträuchern besetzt. Das ist der Wald. Ein
kleiner Wald heißt das Gehölz oder der Busch. Die Wälder ge-
hören entweder verschiedenen Bewohnern der Gemeinde, oder sie sind
das gemeinschaftliche Eigenthum aller Gemeindebürger (Gemeinde-
Eigenthum). Die Bäume im Walde heißen Waldbäume und
stehen nicht, wie im Garten, in geraden Reihen, sondern unregel-
A mäßig durcheinander; denn sie haben sich meistens seihst gesäet. Än
manchen Stellen stehen sie so dicht bei einander, daß man durch das
Dickicht nicht hindurch gehen kann."Die Waldbäume sind entweder
Laub- oder Nadelhölzer. Die Sträucher und die untern Äste der
Bäume werden bisweilen abgehauen, damit die Bäume desto bester
wachsen können. Das abgehauene Holz wird als Reisig in Bün-
'del gebunden, und diese Bündel heißen Schanzen. Sie dienen als
Brennholz. Die Bäume bleiben stehen, bis sie hoch und dick genug
sind. Dann werden sie umgehauen und zu Balken und Brettern zer-
schnitten, um als Bauholz u. s. w. benutzt zu werden. Es dauert
aber oft über hundert Jahre, ehe ein Baum hierzu dick und hoch ge-
i
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
108
Jägern oft verfolgt wird. Es flüchtet sich vor den Menschen,
die Rehe und Hasen in das Dickicht, und die Kaninchen und Füchse
in ihre Höhlen. Hirsche, Dachse, wilde Schweine und Wölfe sind
selten in unsern Wäldern. Die Hirsche und wilden Schweine verder-
den oft die Feldfrüchte; die Füchse stehlen Hühner, Enten und Gänse,
und der Wolf raubt Schafe, oder fällt wohl gar im Hunger den
Menschen an. —
Der Wald ist aber besonders der Aufenthalt vieler Vögel. Diese
heißen Waldvögel. Unter den Waldvögeln giebt es viele, welche
schön singen können und deswegen Singvögel genannt werden. Zu
diesen gehören: die Nachtigall, der Buchfink, der Distelfink u. s. w-
Einige Vögel, z. B. der Habicht, ergreifen andere Thiere und fressen
sie auf; sie heißen Raubvögel. Diejenigen, welche, wie die Kra-
metsvögel, auf einige Zeit zu uns kommen, und dann wieder in an-
dere Gegenden ziehen, heißen Zugvögel. Die Vögel haben in Bäu-
men und Sträuchern oder in Erdhöhlen ihre Nester, und lasten wäh-
rend des Sommers den ganzen Tag ihre Stimmen ertönen.
Im Walde laufen große und kleine Käfer munter durcheinander,
und an Eidechsen und Blindschleichen fehlt es auch nicht. In der
Wiese spielen Lunte Schmetterlinge und flattern von einem Blüm-
chen zum andern; die Frösche quaken durcheinander, und Alles ist mun-
ter und froh. Sobald aber der Herbst herangekommen, wird das
Alles ganz anders. Die Laubhölzer verlieren nach und nach ihre
Blätter; der Gesang der Vögel ist verstummt; die vielen Insekten
haben sich zu ihrem Winterschlaf verkrochen; das Gras der Wiesen
ist abgeschnitten, und Alles stille. Nur die Tannen und Fichten haben
noch ihr schönes Grün behalten, und hier und da hört man den
Holzhauer Holz hauen, oder sieht einen einsamen Hirten die Kühe
oder Schafe hüten.
Iv. Der Mensch und der Wald — die Wiese.
Wenn unser Auge im Freien nur Gärten und Felder sähe, so
würde dieses Einerlei uns nicht gefallen. Aber da wechseln mit
Feldern und Gärten hier und da Wiesen und Wälder ab und ver-
schönern die Erde. Diese Abwechselung gefällt uns, und wir freuen
uns bei ihrem Anblicke. Die Wälder und Wiesen gewähren Menschen
und Thieren aber auch sehr großen Nutzen. Wenn die Heuernte gut
geräth, dann ist der Landmann froh; denn er hat während des kalten
Winters Futter für sein Vieh. Aus den Wäldern erhalten wir starke
Eichen und prächtige Tannen, die zum Bauen der Wohnungen fö*
Menschen und Thiere benutzt werden. Andere'bäume liefern das un-
entbehrliche Brennholz, um uns vor der Wintcrkälte zu schützen.
Weil die Wälder den Menschen großen Nutzen bringen, so sind
die Menschen auch zu ihrer Erhaltung verpflichtet. Wollte man
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
48
ist der Garten. Der Garten ist meistens von einer Hecke oder einer
Mauer eingeschlosien. An demselben befindet sich auch eine Thür. Der
Garten ist durch breite Wege in Felder und durch schmale Wege trt
Beete eingetheilt. Die breiten Wege sind oft zu beiden Seiten mit
Buxbaum bepflanzt. Solche Wege bleiben immer schön gerade, und
das sieht hübsch aus. Auf den Beeten wachsen viele Pflanzen, als:
Bohnen, Erbsen, Möhren, Zwiebel, Salat u. s. w. In manchen
Gärten befinden sich auch viele Obstbäume und Sträucher, welche
eßbare Früchte oder Obst tragen. Viele Leute ziehen in ihrem Garten
auch Blumen; diese dienen den Menschen zum Vergnügen. Wie
erfreuen uns nicht die Blumen durch ihre herrlichen Farben und ihren
angenehmen Geruch! Ist der Garten mit einer Mauer umgeben, st
stehen an demselben oft Spaliere, d. h. an Geländern gezogene
Bäumchen oder Sträucher, z. B. der Weinstock, das Pfirsichbäumchen
u. s. w. Oft ist in dem Garten auch eine Laube von Weinstöcken
oder andern Pflanzen. In derselben steht eine Bank und ein Tisch-
Bei schönem Wetter ist es angenehm, sich in der Laube aufzuhalten-
Reiche Leute haben in ihrem Garten wohl auch ein Häuschen, welches
aus Holz und Stein gebaut ist und Gartenhäuschen genannt wird.
Wird in einem Garten nur Gemüse gezogen, so heißt er ein Gemüse-
garten. Befinden sich nur Obstbäume in demselben, so ist er ein
Obstbaumgarten. Ein Garten, worin nur Blumen gezogen werden,
heißt Blumengarten. — Es giebt Leute, welche die Kunst erlernt
haben, Gärten sehr schön anzulegen und künstlich einzurichten. Zeichnet
sich ein Garten durch solche künstliche Anlagen aus, so ist er ein Kunst-
garten, und der Mann, welcher ihn bearbeitet, heißt Kunstgärtner.
Gewöhnlich liegen mehrere Gärten neben einander; einer stößt oder
grenzt an den andern. Ist der Garten mit einer Hecke oder einer
Mauer umgeben, so bildet diese die Grenze desselben. Zwischen nicht
eingefriedigten oder offenen Gärten befindet sich gewöhnlich eine
Furche als Grenze..
Iv. Der Mensch und der Garten.
„Ich möchte auch einen Garten haben! Aus demselben alle Tage
wohlschmeckendes Gemüse und Obst essen und ,mich an den schönen
Blumen ergötzen: das ist eine herrliche Freude," denkst du gewiß-
Jawohl, ein Garten ist ein gar nützliches und herrliches Plätzchen.
Der liebe Gott hat die Pflanzen erschaffen und der Erde im Garten
die Kraft gegeben, daß sie aus ihr wachsen können. Aber ohne die
Mühe und den Fleiß des Menschen bringt uns der Garten nur Un-
kraut. Sollen Gemüse, Blumen und andere Pflanzen wachsen und
gedeihen, so muß der Mensch den Boden sorgfältig umgraben
und düngen und den Samen hineinsäen. Gott giebt dann Sonnenschein
und Regen und der Mensch jätet das Unkraut aus und reinigt die
Pflanzen vom Ungeziefer.
30
Wie viel Klassen von Thieren kennt ihr nun? — Wie heissen
sie? — Was sind Säugethiere? — Was sind Vögel? —
Was sind Insekten? —*)
10. Aufgab en.
1. Schreibet aus: 10 Namen von Säugethieren! — Dann 10 Namen
von Vögeln! — Dann vonjnsekten so viele, als ihr kennt! Z. B. Säuge-
thiere sind: Das Pferd, das Schaf u. s. w. — U. s. w.
2. Schreibet die Namen aller Theile von der Kuh — vom Hunde —
vom Huhn — vom Kanarienvogel — von der Fliege — von der Biene
aus! — Z. B. Theile der Kuh sind: Der Kops, die Hörner, die Augen u. s. w.
— U. s. w.
3. Schreibet Namen von Dingen auf, welche der Kuh — dem Hunde —
dem Huhne — dem Kanarienvogel — der Fliege — der Biene zur Nahrung
dienen! Z. B. der Kuh dient zur Nahrung: Das Gras, der Klee u. s. w. —
U. s. w.
Iii. Beschreibung der Wohnung oder des Aufenthaltes
dieser Thiere.
Wie der Mensch ein Haus haben muß, so müssen auch die Haus-
thiere ihre Wohnung haben. Viele Thiere sind dem Menschen so
nützlich, daß er sie nicht entbehren kann. Deßwegen versorgt er sie
mit Nahrung und läßt sie in seinem Hause wohnen oder baut ihnen
eine eigene Wohnung, welche Stall genannt wird. Solche Thiere
heißen Hausthiere. Der Stall ist, wie das Haus, ein Gebäude.
Einen Stall hat das Pferd, die Kuh, die Ziege, das Schaf, das
Schwein, die Gans, die Ente u. s. w. Andere Thiere hält der Mensch
sich zu seinem Vergnügen, z. B. den Kanarienvogel, den Buchfinken
u. s. w. Diese haben zu ihrer Wohnung einen Vogelkorb oder
Käfich.
In und bei dem Hause halten sich gewöhnlich aber auch Thiere
auf, welche dem Menschen schädlich oder lästig sind, z. B. die
Fliegen, die Spinnen, die Mäuse, die Natten u. s. w. Sie heißen
Ungeziefer. Die Hauskatze fängt Mäuse und Natten, und die
Sperlinge und Schwalben fressen Fliegen und andere Insekten. Die
Sperlinge und Schwalben halten sich gewöhnlich in der Nähe der
Häuser auf und bauen ihre Nester in und an den Wänden derselben.
Die Nester dienen den Vögeln auch zur Wohnung.
Der Marder und der Jltiß erwürgen Hühner, Enten u. s. w.
und fressen sie auf. Sie werden- deßwegen Raubthiere genannt.
Des Nachts gehen sie auf Raub aus, aber am frühen Morgen
fliehen sie vor den Menschen und verbergen sich in der Nähe der
Wohnungen in Ställen und Scheunen, in Baumhöhlen, Stein-
haufen und altem Gemäuer. *)
*) (Siehe Anmerk, zum ersten Abschnitt, S. 4.)
88
Iii. Abschreibung des Feldes.
Groß, klein, lang, kurz, schmal, breit, eben, uneben, offen, eingetheilt,
lehmig, sandig, steinig, fett, mager, gedüngt, gepflügt, besäet, bepflanzt,
trocken, feucht, naß, kalt, warm, weich, fruchtbar, unfruchtbar, nützlich,
schön, bewachsen, herrlich, angenehm, kahl, todt. gefroren.
Die Größe, das Große; das Kleine, die Kleinheit u. s. w.
Das Feld ist groß, gepflügt und besäet. Das große, gepflügte und
besäete Feld ist trocken. Die großen, gepflügten und besäeten Felder
sind trocken u. f. w. —
Das Feld ist das außerhalb der Stadt und des Dorfes liegende
offene Land, welches dazu dient, auf demselben Getreide und andere
Pflanzen zur Nahrung für Menschen und Thiere zu Fehen. Es ist
durch Wege, Pfade, Gräben und Furchen in verschiedene Äcker eingetheilt.
Die Wege, Pfade, Gräben und Furchen bilden die Grenzen zwischen
den einzelnen Äckern. An den Enden der Furchen stehen darum auch
gewöhnlich Grenzsteine. Die Äcker gehören verschiedenen Bewohnern
der Gemeinde. Die Erde oder der Boden des Feldes kann
lehmig, sandig, steinig, fett oder mager sein. Das Feld kann
wenige oder viele Früchte hervorbringen und hiernach giebt es frucht-
bare und unfruchtbare Felder. Soll das Feld Früchte tragen,
so muß der Ackersmann dasselbe durch Pflügen, Eggen und
Walzen vom Unkraute reinigen, es demnächst düngen, dann wieder
pflügen, und endlich besäen. Einzelne Äcker besäet er mit Getreide:
Roggen, Weizen, Gerste oder Hafer, welche den Menschen und Thieren
zur Nahrung dienen. Andere werden mit Winterrübsamen oder
Raps besäet, aus dem das nützliche Öl bereitet wird. Wieder
andere besäet er mit Flachs, welcher uns die Leinwand giebt, und
aus dieser werden Hemden und andere Kleidungsstücke verfertigt. Auf
einige Äcker werden die nützlichen Kartoffeln gepflanzt, auf andere die
Futterkräuter für das Vieh gesäet, als: Klee, Wicken, Ackerspark
u. s. w. Wie herrlich ist im Sommer das Feld! Welche Pracht,
welche Mannigfaltigkeit zeigt sich da überall, wohin unser Auge
nur blickt. Hier ragen die schlanken Halme des Getreides empor; dort
blüht der Raps in gelber und der Flachs in blauer Farbe. Die
Kartoffelpflanze erfreut unser Auge mit ihren weißen, blauen oder
rothen Blüthen.
Zwischen dem Getreide und den übrigen Feldfrüchten sehen wir im
Sommer aber auch noch viele andere Pflanzen, welche der Ackersmann
nicht gesäet oder gepflanzt hat. Sie pflanzen sich durch Samen und
Wurzeln selbst fort. Einige derselben haben die Kraft in sich, kranke
Menschen gesund zu machen, und werden deswegen Arzneipflanzen
genannt, z. B. die Camille. Nur wenige Pflanzen giebt es im Felde,
deren Genuß dem Menschen schädlich ist. Diese heißen Giftpflanzen.
Unter dem Getreide findet man z. B. häufig den Taumellolch.
Auch der schwarze Nachtschatten wird bisweilen auf Äckern,
Misthaufen, an Hecken u. s. w. angetroffen. Die meisten Giftpflanzen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]